M blickte zu Kahael und schüttelte den Kopf. "Viel interessanter ist doch, wohin die Mistkerle fliehen. Markier möglichst viele Schiffe. Wir dürften dann ein relativ gutes Bild über die Unterschlüpfe des Syndikats bekommen und mit Glück kann Starfleet oder das romulanische Imperium das ein oder andere Nest ausheben, das wir heute noch nicht kennen." sagte M. Sie beobachtete auf den Sensoren die Überwachungskameras in den Frachträumen, wo die Kolonisten in Sicherheit gebracht worden waren. Es herrschte eine gewisse Unruhe da unten, es wurde Zeit, da runter zu gehen und die Leute zu beruhigen und aufzuklären, wo sie waren. An sich war Kahael dafür als Romulaner ideal, doch hatte M das ungute Gefühl, dass der Mann nicht der ideale Faktor für die Beruhigung großer Menschenmengen war. M programmierte sich ein holografisches Alter Ego als Chrysalianer, einer neutralen Spezies. Auf dem Weg zum Turbolift übergab sie Kahael das Kommando. "Kein Abknallen, auch wenn die Finger noch so jucken." Im Frachtraum herrschte ein großes Durcheinander. M fühlte sich unwohl, als sich hunderte Blicke bei Ihrem Betreten des Raumes auf sie richteten. Ein wenig half ihre Holotarnung.
"Mein Name ist Lysana." sagte sie laut. "Sie fragen sich sicherlich, wo Sie hier sind und warum... Haben Sie keine Angst. Wir reagieren auf den Notruf ihrer Kolonie. Wir haben Sie in Sicherheit gebracht und helfen bei der Eindämmung der Schäden durch den drohenden Tsunami. Wenn alles vorrüber ist, lassen wir Sie umgehend zur Kolonie zurückkehren. Solange erhalten Sie hier Verpflegung und medizinische Versorgung, falls nötig."
Sie spürte, wie ihre Worte unmittelbar für eine größere Beruhigung sorgten. Die Kolonisten waren über Jahre Leid gewohnt, wenn ihnen hier keine unmittelbare Gefahr drohte, dann war das schon fast besser, als was man im Alltag so erlebte.
Während M weitere Fragen beantwortete, hatten wir auf der Kolonie den Regierungssitz erreicht und durchsuchten die Dateien systematisch. Neireh schien zufrieden, aber mir kam noch eine Eingebung: "Ich kann nicht glauben, dass Surans Büro nicht irgendwelche Geheimgänge, Geheimfächer oder Tresore hat. Ich wette seine persönlichen Notizen dürften besonders aufschlussreich sein." sagte ich und blickte erneut auf den Tricorder, der aber nichts besonderes anzeigte. Womöglich gab es ein Dämpfungsfeld, aber vielleicht war auch wirklich nichts mehr hier versteckt. Ich beschloss, auf altmodische Weise zu suchen und klopfte die Wände und den Fußboden auf Hohlflächen ab und suchte auch unter dem Schreibtisch nach Geheimfächern. Auch hinter die Gemälde blickte ich und suchte deren Bilderrahmen auf Geheimfächer ab. Ein geheimnisvolles Bücherregal gab es nicht. Alles erfolglos. Ich runzelte meine Stirn und blickte zu Neireh, die mich ungeduldig anblickte, da sie ungern auf steigendes Wasser wartete. Konnte ich irgendwie auch verstehen.
Doch irgendwas kribbelte in meinem Nacken, dass mir sagte, dass wir irgendwas hier übersehen hatten. Ich entschloss mich in letzter Verzweiflung, meinen Phaser hervorzunehmen und ihn auf Ausstrahlung eines starken EM-Pulses einzustellen. Ich schob Neireh aus dem Raum und mich mit und aktivierte den Impuls, der einen hellen Blitz erzeugte, der sich sogar durch die geschlossene Tür fortbewegte. Ich ging anschließend in den Raum zurück, sammelte den Phaser ein und blickte mich um. Alles schien unverändert, auch wenn der Computer jetzt unbrauchbar war. Im Augenwinkel sah ich dann eine leichte Öffnung in der Wand. Ein Schließmechanismus hatte sich gelöst und enttarnte eine solide wirkende Wand als alles andere als soldide sondern als Geheimtür. Ich blickte dahinter und erkannte einen Panikraum, der allerdings menschenleer war. Ich trat ein und grinste, denn der Raum enthielt diverse Unterlagen, die nach erstem Blick vor allem Sternenkarten und Unterlagen über das Syndikat enthielten. Ein zweiter Blick genügte, um festzustellen, dass Suran hier in akribischer Manier seine eigene Suche nach dem wirklichen Aufenthaltsort von Jabba dokumentiert hatte. Nun, diese Vorarbeit würden wir gerne für uns nutzen, das stand fest.