Station Zhluv, auf dem Weg zu Alnars Quartier
Alnar hatte das Essen mit Reeve hinter sich gebracht und einigermaßen schadlos überstanden. Konversation war wirklich nicht seine Stärke, doch er hatte sich anständig gehalten und seinen Kollegen tatsächlich etwas besser kennenlernen können.
Nun hieß es, wieder an die Arbeit zu gehen und er freute sich darauf. An einer Konsole zu sitzen und ein System zu überwachen war wesentlich einfacher, als mit anderen Leuten zu sprechen.
Als er in dem Flur ankam, welcher sein Quartier beinhaltete, erlebte der Halbbajoraner jedoch eine Überraschung.
Durch den Gang hallten Schmerzensschreie und das Geräusch von Fäusten, die auf Fleisch treffen.
Alnar riss erschrocken die Augen auf und stand wie angewurzelt da, als ein Mann in der Uniform der Stationssicherheit wenige Meter vor ihm rückwärts durch eine offene Tür flog und die Hand auf eine stark blutende Stichwunde presste, ehe er kurz darauf an ebenjener starb.
Kurz darauf verebbte der Lärm und ein ganz in schwarz gekleideter Mann kam aus der Tür hinaus. Er erblickte den vor Schock noch immer bewegungslosen Alnar. Mit einem weiten Satz war er bei ihm und zog ihn in den nächsten Raum hinein.
Der Mann blickte ihn an und Erkennen blitzte in seinen Augen auf.
Was nun geschah, sollte der Ensign seinen Lebtag nicht vergessen.
Das Gesicht des Mannes begann vor seinen Augen zu verschwimmen.
Alnar hatte schon so einiges gesehen, doch nie etwas, das hiermit vergleichbar war. Die Gesichtszüge seines Gegenüberszerfielen, um sich unmittelbar darauf neu anzuordnen. Der restliche Körper folgte und auf einmal sah Alnar eine wohl vertraute Gestalt aus der jüngeren Vergangenheit vor sich.
»So trifft man sich wieder« sagte die Frau eisig, die er als S'Nevael kannte, und warf ihm eoinen bedrohlichen Blick zu.
»Man könnte meinen, daß du mir folgst. Ich mag es nicht, verfolgt zu werden.«
In ihren Augen sah Alnar ein Schicksal schlimmer als alles, was die Syndikatsleute ihm hätten antun können. Der Halbbajoraner wich zurück und stammelte:»D-dir f-folgen? Bis eben w-wusste ich n-n-nicht einmal, d-daß du auf d-dieser Station b-b-bist.«
»Möglich« erwiderte die Romulanerin. »Doch irgendetwas passt hier nicht zusammen. Daß du nicht im Casino warst, um dort zu arbeiten, das war schnell klar. Aber du bist auch nicht der Räuber, der du anschließend zu sein schienst. Du handelst im Auftrag von jemandem und es scheint, daß dieser Auftrag sich irgendwie mit meiner eigenen Mission überschneidet. Du könntest dich als störender Faktor erweisen und wirst mir daher nun einige Dinge erklären.«
Wie von Zauberhand erschien ein Disruptr in S'Nevaels Hand, die Mündung genau auf den Punkt zwischen Alnars Augen gerichtet.
»Wähle deine Worte weise« sagte sie, »dein Leben hängt von ihnen ab.«
Station Zhluv, Sicherheitszentrale
»Es gibt hier ein paar Probleme, Mister Klan« sagte der Halbklingone Rempoc gerade, als Jomis Klan wieder in die Sicherheitszentrale zurück kam.
»Fahren Sie fort, Rempoc.«
»Wir haben den Kern größtenteils bereinigt, doch es gibt einige Programme, die sich als unmöglich zu löschen erwiesen haben. Darunter auch das Spähprogramm der Zielperson und die angehängte Software dieses Bajoraners.«
Jomis Klan ließ sich das einige Sekunden durch den Kopf gehen, ehe er sagte:»Das macht ihn natürlich noch verdächtiger. Wenn das Team mit der Zielperson fertig ist, soll es diesen Mister Orik ruhig etwas härter anpacken.«
»Das ist das zweite Problem, Sir. Das Team meldet sich nicht mehr. Ibok und seine Leute reagieren auf keinen unserer Rufe. Es ist keinerleider Kommunikationsblockade aktiv, das habe ich gecheckt.«
»Wollen Sie mir etwa sagen, daß das Ziel unsere Männer ausgeschaltet hat?« fragte Klan und riss entgeistert die Augen auf. »Dieser Mister Karlsson ist doch bloß ein Datendieb, ein schwächlicher Computerhacker.«
Rempoc zuckte bloß mit den Schultern. Er wusste auch nicht mehr als sein Chef.
»Zeigen Sie mir die Bilder der Überwachungskameras.«
Als der Halbklingone dem Befehl nachkam, erschien auf dem Schirm nur Bildrauschen.
»Die Kameras sind ausgefallen, Sir« meldete er überflüssigerweise.
»Nun gut« sagte ein sichtlicher nervöser Jomis Klan. »Nun gut. Schicken Sie ein zweites Team runter...und ein drittes.«